Familie Drosihn

Friedrich Christian Drosihn
Friedrich Christian Drosihn
geb.: 16. Mai 1820
gest.: 26. Juli 1903

Der Gerbereibesitzer Friedrich Christian Drosihn war sieben Jahre lang Stadtverordnetenvorsteher, bis er 1867 als Stadtrat in den Magistrat von Aschersleben gewählt wurde. Er machte sich besonders um die Entwicklung und Verschönerung der Grünanlagen verdient, und war jahrelang Vorsitzender des Kuratoriums der „Ramdohrschen Milden Stiftung“. Seine 1900 erschienene Arbeit „Aschersleben im 19. Jahrhundert“ gilt als Standardwerk zur Geschichte der Stadt.

Er ließ von seiner rechten Hand mehrfache Bronzeabdrücke gießen, um sie seinen Kindern als Andenken zu verschenken. Die im Aschersleber Museum befindliche Hand wurde auf das Jahr 1884 datiert.

Albert Drosihn
Friedrich Albert Drosihn
geb.: 29. Juli 1849 in Aschersleben
gest.: 26. November 1948 in Aschersleben

Der Sohn von Friedrich Christian Drosihn, Friedrich Albert Drosihn, absolvierte nach dem Besuch des Stephaneums eine Ausbildung in Magdeburg und Bremen. Danach heiratete er Berta Kuntze, die Tochter des Seifenfabrikanten David Christoph Kuntze. Albert Drosihn interessierte sich sehr für die Landwirtschaft. Nachdem ihm die Tätigkeit in der Ziegelei Hopfenberg bei Giersleben nicht zugesagt hatte, widmete er sich dem Rüben- und Gemüseanbau. Er tat sich mit dem Samenhändler Gustav Jaensch zusammen und aus der Verbindung entstand in der Lindenstraße eine Saatzuchtfirma, die zur größten in der Region wurde. Als Terra AG, gegründet 1909, wurde sie später weltbekannt. Albert Drosihn, der seit dem seit dem 1. Januar 1894 auch der Stadtverordnetenversammlung angehörte, widmete sich dem Gas- und Elektrizitätswerk. Als sich Albert Drosihn aus dem Stadtparlament zurückzog, ehrte ihn die Stadt Aschersleben 1929 mit der Benennung der Straße, die von der Worthstraße nach Osten abzweigt, nach ihm.

Friedrich Albert Drosihn ließ von seinem Kopf eine Bronzebüste anfertigen. Sie wurde der St. Stephanigemeinde in Verwahrung gegeben, ging aber 1952 verloren.

Otto Drosihn
Otto Drosihn
geb.: 19. August 1854
gest.: nach 1934

Otto Drosihn, der in der väterlichen Gerberei gelernt hatte, übernahm nach jahrelanger Ausbildung in mittel- und süddeutschen Firmen, 1880 die Firma von Friedrich Christian Drosihn und entwickelte sie zu einem Fabrikbetrieb, der im Jahre 1900 das 200-jährige Geschäftsjubiläum feiern konnte. Otto Drosihn zog sich 1917 aus dem Geschäftsleben zurück. Er gehörte jahrzehntelang dem Gemeindekirchenrat von St. Stephani an, in dem er sich als Vorsitzender der Baukommission um den Erhalt der kirchlichen Gebäude und der Kirchen St. Stephani und St. Johannis verdient machte.


 

Text/Fotos: Frank Reisberg, Geschichtswerkstatt