Max Quenzel

Max Quenzel
Kaufmann (Porzellan- und Luxuswaren)
geb.: 3. Juni 1878 in Aschersleben
gest.: 30. Oktober 1939 in Aschersleben

Laut einer Anzeige gab ein Herr Friedr. Andr. Polle bekannt, dass ab 19.4.1831 der Handelsbetrieb unter dem Namen „Gebr. Polle“ aufhört zu existieren. Durch die Heirat der Tochter Mathilde Polle (geb. Rose, Witwe, Firma „F.A. Polle´s Wwe., Drechsler-, Porcellan-, Waaren-Handlung“, gest. 1904) mit Wilhelm Quenzel (gest. 1908) ging die Firma 1866 in den Besitz der Familie Quenzel über. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Geschäft noch in der Breiten Straße 185 (später Nr. 17, zuletzt Firma Stempel-Reinäcker). Der 1878 geborene Sohn von Mathilde und „Porzellanhändler“ Wilhelm Quenzel, Max, übernahm um 1904 das Geschäft und führt es mit Erfolg als Geschäft für „Glas-, Porzellan- und Luxuswaren, Inh.: Max Quenzel" weiter. Um 1909 erfolgte der Wechsel des Geschäfts in größere Räumlichkeiten in der Breite Straße 3. Neben seinen kaufmännischen Aktivitäten engagierte sich Max Quenzel im Verband ehemaliger Schüler des Stephaneums zu Aschersleben, dem er seit 1920 angehörte. Nach seinem Tode widmete der Verband ihm einen Nachruf in seinen „Losen Blättern“ Nr. 3/1939. Weiterhin war er Mitglied in der Schützen-Corporation Aschersleben und gehörte 1910/11 als Siebener zu deren Vorstand.

Geschäft in der Breiten Straße

Max Quenzel war verheiratet mit seiner Frau Olga, geborene Krause (gestorben 1958). Fast bis zu seinem Tode am 30. Oktober 1939 führte der Kaufmann Max Quenzel das Geschäft für Porzellan und Luxuswaren in der Breiten Straße. Die Trauerfeier in der Friedhofskapelle des Städtischen Friedhofs in der Schmidtmannstraße fand am 2. November 1939 statt,die Beerdigung erfolgte am 5. November 1939. Die Geschäftsführung übernahm Erna Quenzel (1913-1997). Der im Jahr 1907 geborene Sohn von Wilhelm und Mathilde Quenzel, Heinz Quenzel, hatte die Angestellte Erna Ackermann geheiratet, die im Jahr 1928 im Geschäft seines Vaters ihre Lehre begonnen hatte. Als der junge Ehemann im Jahr 1939 in den Krieg musste, übernahm sie die Leitung des Geschäfts. Neben dem Geschäft in Aschersleben hatte die Firma Quenzel Filialen in Ermsleben, Ballenstedt, Thale, Blankenburg und Hettstedt. Hinzu kamen in einer Reihe Kolonialwarenläden auf dem Lande sogenannte Wiederverkäufer. Heinz Quenzel kam aus dem Krieg nicht wieder zurück. Seine zweite Tochter, die 1944 geboren wurde, lernte er nicht mehr kennen. Erna Quenzel war nun allein für die Weiterführung des Geschäftes und die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Nach dem Krieg war es „Das führende Fachgeschäft für Glas – Porzellan – Hausrat – Spielwaren und Luxuswaren“. Nachdem das Geschäft 1960 in staatliche Beteiligung überging, führte sie es als Verkaufsstellenleiterin bis 1976 weiter. Danach gab sie aus Altersgründen das Geschäft auf und ging in die Liquidation.

 

Text/Fotos: Frank Reisberg, Geschichtswerkstatt