Hermann Gieseler

Hermann Gieseler
Gewerkschafter, Arbeitersportler
geb.: 23. Mai 1889 in Aschersleben
gest.: 25. August 1948 tödlich verunglückt

Hermann Gieseler wurde als Sohn des Maurers Wilhelm geboren. Er erlernte den Beruf des Glasers und ging traditionsgemäß auf Wanderschaft. Schon im Alter von 14 Jahren engagierte er sich in der Arbeitersportbewegung. Im Jahr 1908 trat er der Gewerkschaft der Holzarbeiter und 1909 der SPD bei. Von 1914 bis 1916 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach seinem Ausscheiden aus dem Wehrdienst fand er eine Anstellung als Dreher und Fräser bei den Grade-Motoren-Werken in Magdeburg. Im selben Jahr wurde Hermann Gieseler Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV). Dort übte er verantwortliche Funktionen aus – Vertrauensmann, Betriebsratsvorsitzender, Vorstand der Ortsgruppe Magdeburg. 1921 wurde er auf der 15. Generalvollversammlung des Verbandes zum Revisor gewählt. Von 1922 bis 1925 war er Vorsitzender des zur Arbeitersportbewegung gehörenden Turn- und Sportvereins „Fichte“ in Magdeburg-Sudenburg. 1926 schied Hermann Gieseler bei den Grade-Werken aus und arbeitete bis 1945 bei der Stadtverwaltung Magdeburg. Zur Zeit des Nationalsozialismus betätigte er sich illegal in der Arbeitersportbewegung. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Hermann Gieseler Mitglied der SPD-Stadtbezirksgruppe Magdeburg-Friedrichstadt und engagierte sich früh für den Wiederaufbau der Gewerkschaften in Magdeburg. Er wurde Vorsitzender der IG Öffentliche Betriebe und im Oktober 1946 auch Vorsitzender des Magdeburger Kreisverbandes des FDGB. Am 25. August 1948 verunglückte Hermann Gieseler bei einem Transport von Baustoffen für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Magdeburger Gewerkschaftshauses am Ratswaageplatz tödlich und wurde in seiner Geburtsstadt Aschersleben bestattet.

Sporthalle in Magdeburg trägt seinen Namen

Ihm zu Ehren benannte die Stadt Magdeburg eine Straße und eine große Sporthalle nach ihm. Nach dem Ende der DDR erhielt die Straße wieder ihren ursprünglichen Namen. Die Hermann-Gieseler-Halle heißt noch heute so. Bis zum Neubau der Bördelandhalle (heute GETEC-Arena) war sie die zentrale Kultur- und Sporthalle der Landeshauptstadt Magdeburg. Sie war 1922 als Viehmarkt- und Ausstellungshalle nach Plänen des Magdeburger Architekten Taut errichtet worden. 1955 erfolgte der Umbau zur Sporthalle und die Umbenennung in Hermann-Gieseler-Halle.